Der Geschäftsführer des betroffenen Unternehmens soll den Behörden bereits zuvor wegen des Verdachts der Markenpiraterie bekannt gewesen sein. Nach weiteren Hinweisen, dass das Unternehmen neben eigenen Produkten auch Fälschungen namhafter Markenprodukte verkaufen würde, durchsuchten die örtlichen Behörden sowohl die Geschäftsräume als auch eine zugehörige Lagerhalle.
In den Geschäftsräumen entdeckten die Ermittler zunächst etwa 1.000 gefälschte Designerhandtaschen und Beweismittel, insgesamt ca. 30 Kartons. Zudem fanden die Beamten einen Mietvertrag für eine Lagerhalle sowie die zugehörigen Schlüssel. Bei der anschließenden Durchsuchung der rund 650 Quadratmeter großen Lagerhalle waren die Fahnder dann mit etwa 6.500 Kartons konfrontiert, die teils bis unter die sieben Meter hohe Decke gestapelt waren. Die Überprüfung der mehr als 200.000 dort gelagerten Handtaschen dauerte mehrere Tage.
Rund 21.000 Handtaschen-Plagiate, über 500 Kartons, konnten die Beamten letztendlich identifizieren. Ein enormer Erfolg, der für die örtlichen Behörden jedoch zunächst ein logistisches Problem darstellte, da es an einem Platz zur sicheren Verwahrung der Fälschungen mangelte. Nachdem ein geeignetes Lager angemietet worden war, konnten die Fälschungen Anfang Mai in drei LKWs und mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei abtransportiert werden – die Beamten bildeten dabei Menschenketten, um die Kartons aus der Lagerhalle zu wuchten. Das Betrugsverfahren gegen den mutmaßlichen Fälscher dauert noch an.