Hohe Verluste für Unternehmen durch Wirtschafts- und Industriespionage

Laut Bundesinnenminister Thomas de Maizière liegt der jährliche Schaden durch Wirtschafts- und Industriespionage für die deutsche Wirtschaft im zweistelligen Milliardenbereich. Auch ausländische Unternehmen haben erheblich mit Spionage zu kämpfen, wie aktuelle Beispiele zeigen.

Wirtschafts- und Industriespionage fügen deutschen Unternehmen jährlich beträchtlichen Schaden zu. Bundesinnenminister Thomas de Maizière beziffert die Schäden auf rund 50 Milliarden Euro jedes Jahr. Der Direktor des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) verdoppelt die Schätzung des Bundesinnenministers sogar noch auf 100 Milliarden Euro. Aber nicht nur in Deutschland kämpfen Unternehmen gegen Spione, wie aktuelle Fälle aus Südkorea und den USA zeigen.

So wurde beispielsweise ein US-Ingenieur von einem Bezirksrichter in Oakland zu 15 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 21 Millionen Euro verurteilt. Denn ein dem US-Konzern DuPont nachempfundenes Unternehmen des Ingenieurs soll im großen Stil ehemalige DuPont-Mitarbeiter angeworben und ihnen tausende von US-Dollar für Geheimdokumente bezahlt haben. Der Verurteilte soll die Geheimdokumente für 28 Millionen Dollar an verschiedene Konzerne in Singapur und China weiterverkauft haben, die von seinen Verwandten geleitet wurden.

Ein Zulieferer von General Motors soll laut einem aktuellen Bericht in einem Forschungszentrum Unterlagen von GM Korea zur Motor-Steuerelektronik entwendet haben. Die Tageszeitung The Korea Times meldet, dass die Staatsanwaltschaft in Seoul bei einer Razzia bei dem Zulieferer entsprechende Unterlagen und Computer-Dateien sichergestellt habe. Ein Ermittlungsverfahren läuft, vermutlich wurden aber bereits wichtige Dokumente an ausländische Firmen weiterverkauft, wird berichtet.

Ebenfalls wegen Industriespionage fordert der japanische Technologiekonzern Toshiba rund 730 Millionen Euro von SK Hynix. SK Hynix soll sich nach Toshibas Vorwurf illegale Informationen über Speicherkarten des japanischen Unternehmens angeeignet haben. Außerdem verlangt Toshiba von SK Hynix die Einstellung von Produktion und Verkauf der Speicherkarten.

Quellen: Motor-Exclusive, 20 Minuten, ZDNet, Funkschau

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