Unter dem Codenamen Pangea X initiierte Interpol zwischen dem 12. und 19. September in mehr als 120 Ländern* zahlreiche Aktionen gegen den illegalen Handel mit gefälschten Medikamenten und medizinischen Produkten. Insgesamt stellten die knapp 200 beteiligten Polizei-, Zoll- und Gesundheitsbehörden innerhalb von nur einer Woche über 25 Millionen gefälschte und illegale Arzneimittel im Wert von rund 51 Millionen US-Dollar (über 43 Millionen Euro) sicher. Darüber hinaus wurden weitere medizinische Produkte im Wert von etwa 500.000 US-Dollar (ca. 423.000 Euro) konfisziert.
Unter den beschlagnahmten Fälschungen fanden sich vor allem Diätpillen und Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente gegen Epilepsie, potenzsteigernde Mittel und Psychopharmaka. Aber auch Plagiate von Kondomen, Dentalimplantaten, Spritzen und chirurgischen Geräten fanden die Fahnder.
Besonderes Augenmerk bei Pangea X galt zudem gefälschten Schmerzmitteln, allen voran opioiden Medikamenten wie Fentanyl. Fälschungen des Narkotikums wurden in mehreren der beteiligten Länder gefunden und sollen in den letzten Jahren zu tausenden Überdosierungen und Todesfällen geführt haben.
Um den Vertrieb solch lebensgefährlicher Arzneimittelfälschungen zu unterbinden, setzten die Ermittler neben Razzien und Zollbeschlagnahmungen auch auf Maßnahmen gegen illegale Onlineshops und -apotheken. So wurden insgesamt rund 3.600 Webseiten aus dem Netz genommen, über die illegale Medikamente verkauft worden waren. Zusätzlich ließen die Behörden rund 3.000 Online-Werbeanzeigen für gefälschte Arzneien entfernen.
Aus der Menge der Online-Aktionen ließe sich eine gefährliche Entwicklung erkennen, erklärt Tim Morris, Executive Director of Police Services bei Interpol. „Immer mehr Menschen kaufen Produkte des täglichen Lebens, wie etwa Medikamente, im Internet. Kriminelle nutzen diesen Trend aus, um Profit zu machen, und gefährden dabei Menschenleben.“
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