Produktpiraterie und Terrorismus gehen Hand in Hand

In ihrem kürzlich veröffentlichten Bericht erläutert die französische Union des Fabricants (UNIFAB) eindringlich den Zusammenhang von Produktpiraterie und Terrorismus. Die Organisation zeigt dabei auf, wie der Verkauf von Fälschungen häufig genutzt wird, um terroristische Gruppierungen zu finanzieren.

Dem Bericht zu Folge hat sich Produktpiraterie in den letzten Jahrzehnten deutlich gewandelt und zu einer weitverbreiteten Form des organisierten Verbrechens entwickelt, die zu den wichtigsten Einnahmequellen für viele Terror-Netzwerke gehört. So produzieren und verkaufen zahlreiche terroristische Gruppierungen Produktfälschungen, um mit dem Ertrag zum Beispiel Waffen zu beschaffen oder Militäraktionen zu finanzieren.

Die Terroristen, die hinter den Anschlägen von Paris im Januar vergangenen Jahres stecken, haben sich beispielsweise durch den Verkauf von Fälschungen bekannter Sportschuhe finanziert. Auch Al-Qaida greift dem Bericht zufolge auf Produktpiraterie zurück und vertreibt unter anderem illegale Reproduktionen von Kreditkarten und Fälschungen von Designerkleidung. Und auch in Syrien konnten sich zahlreiche Terroristen bewaffnen, nachdem sie gefälschte Amphetamine verkauft hatten.

Besonderen Anreiz bietet den Terror-Netzwerken hierbei die potenziell hohe Gewinnspanne bei gleichzeitig relativ geringem Risiko. Die Ursachen hierfür sieht UNIFAB vor allem in der aktuellen Gesetzeslage: So kritisiert der Bericht, dass Produktpiraterie vielerorts noch immer als eine Art Kavaliersdelikt angesehen wird und ein Bewusstsein für die weitreichenden Folgen von Produktpiraterie fehlt. Zudem würden die verhängten Strafen zu wenig abschrecken und zu selten durchgesetzt werden.

Um gegen Produktpiraterie vorzugehen und folglich auch terroristische Aktivitäten einzuschränken, schlägt der UNIFAB-Report zehn konkrete Maßnahmen vor. Dazu gehören unter anderem die Harmonisierung der vorherrschenden nationalen Rechtsvorschriften in der EU, eine engere Kooperation verschiedener Länder und Institutionen sowie das Schaffen eines verstärkten öffentlichen Bewusstseins für die negativen Folgen von Produktpiraterie.

Quelle: UNIFAB

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