Schläge gegen Organisierte Kriminalität und Fälschungen in Europa

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In Spanien und den Niederlanden verzeichnen Behörden große Erfolge gegen organisierte kriminelle Banden. Europäischen Behörden gelang zudem ein riesiger Erfolg gegen gefälschte Alkoholika, und deutsche Zollfahnder fangen tausende Autoteil-Plagiate ab.

Schlag gegen Untergrundfabrik der Organisierten Kriminalität
Der spanischen Guardia Civil gelang Mitte Februar ein Schlag gegen einen Verbrecherring, der Fälschungen produziert und Drogen gehandelt haben soll, mit Unterstützung von Europol und Behörden aus Litauen, Polen und dem Vereinigten Königreich. Die Beamten entdeckten eine Produktionsstätte des Netzwerkes in einem Bunker, mehrere Meter unter der Erde. Dort sollen Arbeiter gefangen gehalten und zur Arbeit unter gefährlichen Bedingungen gezwungen worden seien, um gefälschte Zigaretten zu produzieren. Experten schätzen, dass mit den jetzt gestoppten illegalen Aktivitäten pro Woche rund 625.000 Euro erwirtschaftet wurden. Die Gruppierung soll zudem 13 weitere Standorte genutzt haben, die ebenfalls durchsucht worden seien. Insgesamt 20 Personen wurden verhaftet, darunter der mutmaßliche Kopf der Bande. Bei der Aktion wurden neben mehr als drei Millionen gefälschter Zigaretten sowie unter anderem auch ca. 164 Kilogramm Drogen und mehrere Waffen sichergestellt.

Großrazzia gegen illegalen Handel in den Niederlanden
Bei einer Razzia in einem Gewerbegebiet im niederländischen Beverwijk ging die Polizei gegen mutmaßlich organisierte Kriminalität vor und beschlagnahmten Anfang Februar tausende Fälschungen. Im Fokus der Razzia standen 25 Telekommunikationsgeschäfte im Gewerbegebiet Midi Center, die auch in Verdacht stehen, Dokumente gefälscht und Geldwäsche betrieben zu haben. Zu den beschlagnahmten Fälschungen zählen etwa Kopfhörer, Ladegeräte und Batterien. Bei der Aktion nahmen neben mehr als 90 Polizeibeamten auch Vertreter der Anti‑Fälschungs-Organisation React sowie Vertreter betroffener Marken teil.

Massive Beschlagnahmung gefälschter Alkoholika in der EU
In einer der bislang größten Beschlagnahmungen nachgemachter Alkoholika in der EU haben der niederländische Zoll und das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) rund 150.000 Flaschen gefälschten Rums beschlagnahmt. Wie jetzt bekannt wurde, fand bereits im Dezember 2019 eine Razzia in einem Warenlager in den Niederlanden statt. Durch monatelange gemeinsame Ermittlungen mit niederländischen und spanischen Behörden hatte die Experten von OLAF zuvor das Vorgehen der Fälscher identifiziert, die gefälschten Alkohol aus den Niederlanden nach Spanien transportierten. Der Wert der nun sichergestellten Waren wird auf zwei Millionen Euro geschätzt. „Dies ist ein weiteres Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen OLAF und den nationalen Zollbehörden“, lobte Ville Itälä, Generaldirektor von OLAF.

Gefälschte Autoteile von Frankfurter Zoll beschlagnahmt
Insgesamt 4.000 mutmaßlich gefälschte Druckventile beschlagnahmten Zollbeamte am Frankfurter Flughafen Ende Januar. Auf diesen seien unerlaubt die Markenlogos zweier Automobilhersteller sowie eine falsche Herkunftsangabe aufgebracht worden. Die Originalversionen der aus China stammenden Artikel hätten einen Gesamtwert von rund 100.000 Euro. Aufgeteilt auf 22 Packstücken sollten die mutmaßlichen Plagiate an einen gewerblichen Empfänger in Deutschland gehen, berichtet der Frankfurter Zoll.

Quellen: Europol; Politie Nederland, React; OLAF, Hauptzollamt Frankfurt am Main

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