Zahlreiche gefälschte Flash-Speicher im Umlauf

Auf Handelsplattformen im Internet findet sich eine Vielzahl gefälschter Flash-Speicher. Die Händler hinter diesen illegalen Angeboten missbrauchen dabei oft Namen bekannter Hersteller und bieten sogar Produkte an, die es in Wirklichkeit noch gar nicht gibt.

Auf Verkaufsplattformen wie etwa eBay, AliExpress oder Amazon Marketplace bieten unseriöse Händler immer wieder gefälschte Flash-Speichermedien zum Verkauf an. Dabei missbrauchen die Anbieter häufig die Namen großer Technologiefirmen. Besonders auffällig ist auch, dass viele der beworbenen Flash‑Speicher in der beschriebenen Form noch gar nicht hergestellt werden können.

So sind zum Beispiel Angebote für USB-Sticks mit zwei Terabyte (TB) und microSD-Karten mit rund 512 Gigabyte (GB) Speichervolumen ein wiederkehrendes Phänomen. Tatsächlich existieren derzeit gar keine Flash-Speicher dieser Größenordnung. Denn die geläufigen Formate von USB-Sticks und microSD-Karten sind schlichtweg zu klein, um die notwendige Anzahl aktueller Speicherelemente („Flash-Chips“) unterzubringen, die für eine derartige Gesamtkapazität nötig wären.

Neben den technischen Aspekten ist oftmals auch der Preis der illegalen Produkte auffällig. So kosten die gefälschten Flash-Speicher in der Regel etwa um die zehn Euro. Die momentan größte SD-Karte mit circa 200 GB Speicherplatz von SanDisk kostet hingegen rund 400 Euro. Der derzeit wohl größte USB-Stick mit einem Fassungsvermögen von 1 TB, wie er von Kingston produziert wird, schlägt schon mit etwa 900 Euro zu Buche. Somit sollten Käufer spätestens bei Billigpreisen hellhörig werden, wenn sie nach Flash-Medien mit sehr großem Speichervolumen Ausschau halten.

Hauptrisiko für den Verbraucher ist der Verlust von Daten. Da das tatsächliche Speichervolumen der Fälschungen wesentlich geringer ist als dem Nutzer vorgaukelt wird, können Teile der gespeicherte Daten unwiederbringlich verloren gehen.

Wer vermutet, bereits ein gefälschtes Speichermedium gekauft zu haben, kann sich zumindest vor Datenverlust schützen, indem er das Produkt vor der Nutzung auf seine Funktionalität testet. Dies ist zum Beispiel mit dem Windows-Tool H2testw möglich, das gezielt ermittelt, wieviel Speicherplatz das vorliegende Medium tatsächlich zur Verfügung stellt.

Quellen: c’t, heise online

– Anzeige –