Zoll-Erfolge, Europol, Onlinehandel – Meldungen in aller Kürze

© mariakraynova / Fotolia
Fälschungen als Ukraine-Hilfslieferung getarnt // Europol-Operation durchkreuzt illegalen Onlinehandel // Zollfahnder zerschlagen Handel mit gefälschten Autoteilen // Zoll Dresden stoppt Plagiate in Millionenwert // Amazon hilft bei Schlag gegen Fälscher in China
Fälschungen als Urkaine-Hilfslieferung getarnt
Mitte September fingen Zollfahnder aus Österreich am Flughafen Wien eine aus Hongkong kommende Sendung mit 168 Kartons ab, die knapp 6.500 gefälschte Markenprodukte enthielt. Die mehr als zwei Tonnen schwere Sendung war als angebliche Hilfslieferung für die Ukraine getarnt. Aufgrund eines Hinweises und der verdächtigen Route und Verpackungsart stoppten österreichische Zollbeamte die Sendung. In den Kartons fanden sie Hunderte gefälschte Ohrhörer, nachgemachte Bekleidung und Accessoires, sowie beispielsweise auch Plagiate von Sportschuhen oder Uhren. Neben den Fälschungen selbst enthielt die Sendung zudem auch nachgemachte Logos und Verpackungen. „Besonders verwerflich ist in diesem Fall auch, dass sich die Betrüger ungeachtet des Leids und der Not der Menschen in der Ukraine bereichern wollten“, so Finanzminister Magnus Brunner.
Europol-Operation durchkreuzt illegalen Onlinehandel
Knapp 13.000 stillgelegte Internetseiten, über 30 abgeschaltete Server und 15 aufgelöste Online-Shops sind das beachtliche Ergebnis der 13. In-Our-Sites-Operation von Europol, wie die Behörde Ende November bekanntgab. Zudem konnten die Behörden aus den 27 teilnehmenden Ländern1 zwischen Mai und November rund 130.000 gefälschte Produkte sicherstellen, mit einem geschätzten Wert von rund 3,8 Millionen Euro. Im Fokus der Operation, die auch von Eurojust und Interpol unterstützt wurde, standen Internetseiten, die unzulässige Inhalte verbreiteten, etwa Raubkopien urheberrechtlich geschützter Werke; aber auch Online-Shops, die Fälschungen vertreiben, etwa über Social Media. So ging beispielsweise eine bulgarische Einheit für Cyberkriminalität gegen ein kriminelles Netzwerk vor, das mutmaßlich gefälschte Kleidung herstellte und über Facebook und Websites verkaufte. „Diese Entdeckungen zeigen einmal mehr, dass die Herstellung von gefälschten Produkten zunehmend in der Europäischen Union stattfindet“, so die Europol‑Meldung.
Zollfahnder zerschlagen Handel mit gefälschten Autoteilen
Ermittler des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main gingen im Oktober gegen einen Mann aus dem Landkreis Kassel vor, der mit dem Verkauf gefälschter Felgendeckel einen Umsatz von über 98.000 Euro erzielt haben soll. Bereits letztes Jahr stellten Zollfahnder bei dem mutmaßlichen Fälscher über 8.000 nachgemachte Felgendeckel sicher, neben weiteren Kfz-Zubehörteilen. Die folgenden Ermittlungen ergaben nach Behördenangaben unter anderem, dass der Mann die aus China importierten Plagiate zwischen 2019 und 2021 über verschiedene Online-Marktplätze verkauft haben soll. Die Beamten pfändeten daher Mitte Oktober bei dem Mann mehr als 36.000 Euro in bar sowie eine Oberklasse‑Limousine.
Zoll Dresden stoppt Plagiate in Millionenwert
Das Hauptzollamt Dresden stellte bei zwei Kontrollen insgesamt gefälschte Kleidungsstücke und Schuhe im Wert von geschätzt 3,2 Millionen Euro sicher. Wie kürzlich bekannt gegeben wurde, entdeckten die Fahnder Anfang August in einem LKW aus der Türkei Zehntausende nachgemachter Kleidungsstücke. Zudem stoppten die Zollbeamten Anfang September einen polnischen Lastwagen, der nach Frankreich unterwegs war und Tausende Plagiate von Markenschuhen transportierte. Die Ermittlungen in beiden Fällen dauern an.

Amazon hilft bei Schlag gegen Fälscher in China
Unterstützt von der Counterfeit Crimes Unit (CCU) des US-amerikanischen E-Commerce-Riesen Amazon haben chinesische Behörden kürzlich drei Fälschungsnetzwerke in den Provinzen Guangdong und Jiangxi zerschlagen. Über 240.000 Fälschungen konnten nach Angaben des US-Konzerns dabei sichergestellt werden. Zu den beschlagnahmten Plagiaten zählten rund 130.000 Autoteile, circa 80.000 Luxusprodukte, sowie etwa 30.000 Kleidungsstücke – die illegalen Waren hätten gegen Markenrechte etwa von BMW und Porsche sowie beispielsweise Hugo Boss und Puma verstoßen. Ausschlaggebend für den aufsehenerregenden Erfolg seien Informationen des CCU zu den Lagerhäusern und Produktionsstätten der Fälscher gewesen.

Twitter

Zum Schutz Ihrer persönlichen Daten ist die Verbindung zu den externen Inhalten auf Twitter gesperrt. Durch das Laden der Inhalte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.

Inhalt laden

1 Albanien, Belgien, Bulgarien, Brasilien, Dänemark, Frankreich, Georgien, Griechenland, Irland, Italien, Kolumbien, Kosovo, Kroatien, Litauen, Malta, Moldau, Montenegro, Nordmazedonien, Portugal, Rumänien, Slowenien, Spanien, Schweiz, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten

– Anzeige –