1 Million gefälschter Shampoos beschlagnahmt

Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) feiert jetzt mehrere große Erfolge im Kampf gegen den internationalen Schmuggel gefälschter Kosmetika. In einer Reihe erfolgreicher Razzien beschlagnahmen europäische Behörden insgesamt eine Million Shampoo-Fälschungen.

Zusammen mit niederländischen und italienischen Behörden fingen Fahnder des Europäischen Amts für Betrugsbekämpfung (OLAF) mehr als 220.000 Shampoo-Fälschungen auf dem Weg in die EU ab. Wie jetzt bekannt wurde, entdeckten die Beamten bereits im April in Rotterdam und Gioia Tauro drei verdächtige Container. Während die zwei in Rotterdam beschlagnahmten Container klar für den EU-Markt bestimmt waren, war der in Gioia Tauro abgefangene Schiffscontainer offiziell im Transit; da die angebliche Transit-Ware allerdings nur Etiketten mit verschiedenen EU-Sprachen trug, konnten die Fahnder hinreichend nachweisen, dass die Ware in der Tat für die EU bestimmt war, und auch diesen Container beschlagnahmen (wir berichteten bereits über Beschlagnahme von Transit-Waren).

Diese jüngsten erfolgreichen Beschlagnahmungen sind Teil einer ganzen Reihe von Razzien rund um gefälschte Shampoos, die OLAF seit letztem Jahr europaweit initiiert hatte. Insgesamt beschlagnahmten Behördenvertreter mehrerer EU-Staaten bereits über eine Million Shampoo-Fälschungen, zudem ließen Fahnder Anfang des Jahres eine illegale Untergrund-Fabrik in Spanien auffliegen, in der Monat für Monat 150.000 Shampoo-Fälschungen hergestellt werden konnten. Hier wurden auch Hunderte Kilogramm Chemikalien beschlagnahmt.

Möglich wurden die erfolgreichen Aktionen auch durch Informationen über eine Razzia im Nahen Osten, bei der rund 240.000 gefälschte Shampoos für den EU-Markt konfisziert wurden. Experten von OLAF starteten daraufhin gezielte Ermittlungen gegen beteiligte Unternehmen und konnten so zusammen mit den lokalen Behörden in Europa mehrere Lieferungen von Shampoo-Fälschungen rechtzeitig ausfindig machen und beschlagnahmen.

Die gute Kooperation in Europa ist dabei der Schlüssel zum Erfolg gewesen, so Giovanni Kessler, Generalsekretär des OLAF, Anfang 2015. „Für einzelne Behörden ist es extrem schwer, derart gut organisierte, international agierende Fälscher zu schnappen. OLAF kann hier unterstützend eingreifen und Schlüsselinformationen zu den Distributionswegen der Fälscher in Europa liefern.“ Seit dem Beginn der Ermittlungen im letzten Jahr unterstützte OLAF bislang Behörden in Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Spanien im Kampf gegen den Handel mit gefälschtem Shampoo. Auch mit den Rechteinhabern arbeitet OLAF dabei zusammen.

In der Kosmetik-Branche ist Produkt- und Markenpiraterie ein grassierendes Problem, wie vor kurzem auch eine Branchenstudie des EU-Harmonisierungsamts für den Binnenmarkt (HABM) zeigte. Wie von uns berichtet, gehen laut der Studie Kosmetik-Firmen in der EU Jahr für Jahr fast 10 Milliarden Euro durch Piraterie verloren.

Quelle: Europäische Kommission/Europäisches Amt für Betrugsbekämpfung

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