Alibaba verklagt Fälscher erfolgreich auf Schadensersatz

© sebra / Fotolia.
Ein Gericht in Shanghai entschied jetzt zugunsten von Alibaba und verurteilte einen Onlinehändler, der gefälschte Tiernahrung auf Handelsplattformen des Internetgiganten verkauft hatte. Der Fälscher muss nun Schadenersatz in Höhe von rund 15.000 Euro zahlen.

Der erfolgreiche Ausgang des Gerichtsverfahrens ist das Resultat gemeinsamer Ermittlungen von Alibaba und dem Markeninhaber Mars Inc., dessen Rechte an der Katzenfuttermarke Royal Canin durch den Fälscher verletzt worden waren.

Während des Gerichtsverfahrens, das Anfang März begonnen hatte, erklärte Alibaba, dass der Tatverdächtige gegen die Nutzungsbedingungen der Alibaba-Handelsplattform Taobao verstoßen und durch den Verkauf von Fälschungen ihrem Image geschadet hätte. Daher forderte der chinesische Online-Riese vor Gericht rund 350.000 Euro (ca. 2,7 Millionen chinesische Yuan) Schadenersatz, um direkte und indirekte finanzielle Verluste zu kompensieren.

Alibaba sieht das Gerichtsurteil als wichtigen Erfolg in seinem Kampf gegen Fälschungen (wir berichteten jüngst über Ergebnisse und Aktivitäten Alibabas). „Dieser erste Sieg vor Gericht hat Alibaba in seinem Kampf gegen Fälschungen bestärkt“, erklärt Jessie Zheng, Chief Platform Governance Officer bei Alibaba. „Wir planen, alle erhaltenen Schadenersatzzahlungen in einen speziellen Fond zu investieren, der dem Schutz und der Entschädigung unserer Kunden dient.“

Drei weitere von Alibaba eingeleitete Gerichtsverfahren laufen derzeit noch: Bereits Anfang des Jahres hatte das Unternehmen zivilrechtliche Verfahren gegen zwei Händler gefälschter Swarovski-Uhren eingeleitet sowie Klage gegen einen Taobao-Nutzer eingereicht, der Plagiate einer beliebten chinesischen Spirituosenmarke verkauft hatte.

Trotz des jüngsten Erfolgs sehen einige Branchenexperten das Engagement des chinesischen Großkonzerns kritisch. Die wenigen Aktivitäten, um Hersteller von Fälschungen zu verklagen, seien lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein, findet beispielsweise Rania Sedhom, Vertreterin der Anwaltskanzlei Sedhom Law Group. „Es ist ein Schritt vorwärts, es ist hilfreich. Aber solange Verkäufe [illegaler Waren] nicht unterbunden werden, wird ein sinnvoller Kampf gegen Fälschungen nicht möglich sein.“

Ein weiterer Branchenexperte, der sich anonym gegenüber dem Fachmagazin World Trademark Review äußerte, erklärte: „Ich denke nicht, dass Markeninhaber jetzt mehr Vertrauen in Alibaba haben. Jack Ma [der Gründer und CEO des Konzerns] behauptet, dass Alibaba führend im Kampf gegen Fälschungen sei. Tatsächlich handelt es sich dabei um viel Augenwischerei. Was das Unternehmen tut ist wichtig und hilfreich, aber es hat wenig Einfluss auf das, was täglich auf Alibabas Verkaufsplattformen passiert.“

Quellen: Alizila, World Trademark Review

– Anzeige –