Europol: Millionen gefälschte Spielwaren beschlagnahmt

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Koordiniert von Europol, beschlagnahmten Behörden zahlreicher Länder gefälschte und illegale Spielwaren im Wert von mehr als 18 Millionen Euro. Die Operation Ludus II stellte dabei auch eine Vielzahl an Waren sicher, die ein Gesundheitsrisiko darstellten.

Wie mehrere Behörden aktuell bekannt geben, kooperierten Strafverfolgungsbehörden aus 21 Ländern von Oktober 2021 bis Januar 2022 gegen den Handel mit gefälschten und illegalen Spielwaren. Insgesamt beschlagnahmten die Behörden bei der Aktion Ludus II rund fünf Millionen Plagiate im Wert von rund 18 Millionen Euro. Zudem wurden 99 Personen den Justizbehörden gemeldet, sowie knapp 1.500 verdächtige Personen den Verwaltungs- bzw. Gesundheitsbehörden. Die gemeinsame Operation wurde koordiniert von Europol; daneben waren auch das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF), das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) und die Weltzollorganisation (World Customs Organization, WCO) beteiligt. Die Leitung übernahmen spanische Strafverfolgungsbehörden, unterstützt von der rumänischen Polizei.

Insgesamt 17 EU-Mitgliedsstaaten und vier weitere Länder1 waren an Ludus II beteiligt. Die Beamten führten Kontrollen durch, um illegale Lieferungen und Lager aufzudecken. Auch wurden 72 Online-Marktplätze kontrolliert und 30 Webseiten vom Netz genommen. Mehrere Beschlagnahmungen waren außerdem das Ergebnis von Online-Ermittlungen, die auf E-Commerce-Plattformen initiiert worden waren.

Beispielsweise zerschlug der französische Zoll eine etablierte Lieferkette für gefälschte Spielzeuge, die über eine bekannte E-Commerce-Plattform verkauft wurden; die Plagiate wurden nicht nur auf dem französischen Markt, sondern auch in sechs weiteren Ländern vertrieben. Und in Italien beschlagnahmten Beamte der Guardia di Finanza zudem eine große Menge illegaler Puzzles; die gefälschten Spiele, die aus Asien stammten, waren in zwei Lagerhäusern gelagert worden.

Insgesamt stellten die Behörden eine Vielzahl unterschiedlicher Produktarten sicher, darunter gefälschte und illegale Puzzles, Videospiele, Brett- und Kartenspiele, Puppen, Bausteine, Kleidung und Accessoires. Die Plagiate wiesen verschiedene Gefahrenpotenziale auf, darunter Belastung durch Chemikalien, Erstickungsrisiken, mögliche Stromschläge, Gehörschäden und Brandrisiken. Die Behörden stellten neben Verstöße gegen gewerbliche Schutzrechte etwa auch fehlende CE-Kennzeichnungen und EU-Konformitätserklärungen fest, ebenso wie teilweise sowie das Vorkommen unerwünschter gefährlicher Stoffe fest. Die Mehrheit der Fälschungen wurde aus Ostasien in die EU, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten importiert.

Bei der ersten Operation Ludus im Jahr zuvor beschlagnahmten Ermittler bereits Spielwaren im Wert von über 16 Millionen Euro.

1 EU-Mitgliedsstaaten: Belgien, Bulgarien, Estland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, die Niederlande, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn. Weitere Länder: Elfenbeinküste, Nordmazedonien, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten.

 

Quellen: Europol, OLAF

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