Fälscherring verursacht Microsoft Schaden in Millionenhöhe

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Ein Netzwerk an Fälschern soll durch den Verkauf nachgemachter Produkte und Lizenzen dem Software-Riesen Microsoft insgesamt rund 100 Millionen US-Dollar finanziellen Schaden verursacht haben. Acht Tatverdächtige standen nun vor Gericht.

Die Ermittlungen gegen den internationalen Fälscherring hatten bereits 2013 begonnen. US-Bundesbeamte im amerikanischen Kansas City hatten damals herausgefunden, dass einer der Tatverdächtigen zehntausende illegale und gefälschte Produktschlüssel für Microsoft-Produkte in China gekauft und dann in den USA weitervertrieben hatte.

„Ermittlungen, die in Kansas City begonnen haben, deckten jetzt eines der größten Software-Fälschernetzwerke auf, das je vom US-Justizministerium verfolgt wurde“, kommentierte Tammy Dickinson, Bezirksstaatsanwältin in Missouri den Fall.

Zuletzt gestand ein chinesischer Staatsbürger, an der illegalen Operation beteiligt gewesen zu sein. Der Mann, der im Sommer 2016 bei der versuchten Rückreise aus den USA nach China verhaftet worden war, soll zum Zeitpunkt seiner Festnahme rund 320.000 gefälschte Lizenzen für Microsoft-Produkte besessen haben. Bei ihm handelt es sich bereits um den achten Angeklagten, der sich im Betrugsfall gegen Microsoft schuldig bekannt hat. Die Fälscherbande, bei der auch amerikanische Staatsbürger beteiligt waren, soll gefälschte Softwareprodukte und nicht-zulässige Aktivierungscodes an Händler und Kunden in den USA vertrieben haben. Dem Software-Hersteller Microsoft soll so ein finanzieller Schaden von insgesamt mehr als 100 Millionen US-Dollar (rund 85 Millionen Euro) entstanden sein.

„Softwarepiraterie ist ein ernstes Wirtschaftsverbrechen, das nicht nur Softwareentwicklern und -herstellern schadet, sondern auch ahnungslosen Verbrauchern“, so Dickinson weiter.

Dem chinesischen Fälscher droht jetzt eine Haftstrafe ohne Bewährung von bis zu zehn Jahren wegen Betrug und illegalem Handel mit gefälschten Produktetiketten; ein Termin für die Verurteilung ist noch nicht festgesetzt.

Quellen: International Business Times, Kansas City Star

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