In Frankreich und der Schweiz ist im Jahr 2021 die Anzahl der beschlagnahmten Plagiate jeweils dramatisch angestiegen, wie die aktuellen Zollberichte der beiden Länder zeigen. So konfiszierten Zollbeamte in Frankreich im letzten Jahr rund 9,1 Millionen Fälschungen – dies entspreche einem massiven Anstieg um 62 % im Vergleich zum Vorjahr, so der Jahresbericht des französischen Zolls. In der Schweiz stieg die Anzahl der beschlagnahmten Plagiate auf knapp 6.000 Produkte, so Angaben der Schweizer Behörden – dies entspricht einem Anstieg von mehr als 34 %.
In Frankreich war die Menge beschlagnahmter Fälschungen 2021 so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr (2016: 9,2 Millionen). Am häufigsten beschlagnahmten französische Zollbeamte gefälschte Körperpflegeprodukte (rund 1,7 Millionen Artikel), gefolgt von rund 1,6 Millionen gefälschten Spielwaren und Sportartikeln. Weitere häufig beschlagnahmte Produkte waren etwa Bekleidung, Mobiltelefone, Schuhe sowie Lebensmitteln und Getränke. Rund ein Drittel der beschlagnahmten Fälschungen wurde in Post- und Expresssendungen identifiziert. Ende 2021 hoben Fahnder zudem eine illegale Produktionsstätte für gefälschte Zigaretten nahe Paris aus, in der sie Rohmaterialen, Verpackungsmaterialien und Maschinen zur Herstellung von Zigaretten-Plagiaten sicherstellten.
Einen ebenfalls deutlichen Anstieg um rund 34 % für die Anzahl beschlagnahmter Fälschungen meldet der Schweizer Zoll für das Jahr 2021. So konfiszierten die eidgenössischen Beamten 2021 rund 6.000 gefälschte Artikel, während im Vorjahr noch circa 4.400 Fälschungen beschlagnahmt worden waren. Als ein Grund für diesen Anstieg wird der boomenden Onlinehandel genannt – der auch durch die Covid-19-Pandemie befeuert worden sei, so die Behörden. Gleichzeitig hätten die Beschlagnahmungen von Fälschungen im Reiseverkehr zugenommen, der durch die geringeren Restriktionen im Jahr 2021 wieder zugenommen habe. Hier beschlagnahmten Schweizer Fahnder demnach knapp 30 % mehr Plagiate als noch im Vorjahr.
