Frankreich: Verband startet Sensibilisierungs‑Kampagne

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Der französische Wirtschaftsverband UNIFAB startet eine neue, großangelegte Kommunikationskampagne gegen Fälschungen. So sollen Verbraucher und Öffentlichkeit auf die Gefahren von Plagiaten aufmerksam gemacht werden.

Der französische Industrieverband Union des Fabricants (UNIFAB) nutzt die Feriensaison, um eine breit angelegte Aufklärungs- und Sensibilisierungs‑Kampagne gegen Fälschungen zu starten. Der Verband, der über 200 Unternehmen und Berufsverbände aus allen Branchen vertritt, macht so im Juli und August auf die potenziellen Gefahren von Produktfälschungen und Plagiaten aufmerksam. Die neue Kampagne starte Anfang Juli im südfranzösischen Cannes. Aktionen finden sowohl online als auch vor Ort statt, etwa an Stränden und auf Märkten in Südfrankreich.

Die Kommunikationskampagne läuft unter dem Slogan „Mauvaise surprise, ces produits sont dangereux: la contrefaçon c’est bidon!“ (in etwa: „Böse Überraschung, diese Produkte sind gefährlich: Fälschung ist nicht echt!“). Ziel ist es, Verbraucher und die Öffentlichkeit in Frankreich dazu zu bewegen, vorsichtiger einzukaufen – egal ob offline oder online – und sich nicht durch gefälschte Produkte täuschen zu lassen.

Im Mittelpunkt stehen zehn verschiedene Motive aus unterschiedlichen Branchen, die auf rund 300 städtischen Werbeflächen und beispielsweise auf Flughäfen zu sehen sind. Online wird zudem über Partnerschaften mit eBay, Facebook, Instagram, Snapchat und Google umfangreich auf die zahlreichen Risiken, die gefälschte Produkte mit sich bringen, hingewiesen. Bis Ende August sollen zudem mehr als 150.000 Flyer und Give‑Aways an Sommerurlauber verteilt werden – die Aktionen finden unter anderem in Cannes, Nizza, Saint‑Tropez, Antibes, Marseille, Aix‑en‑Provence, Biarritz oder etwa Saint‑Jean‑de‑Luz statt.

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Zum Start der Kampagne betonte UNIFAB auch das Ausmaß des illegalen Handels mit Plagiaten in Frankreich. So würde die französische Wirtschaft jährlich Verluste von rund 6,7 Milliarden Euro erleiden, zudem gingen mehr als 38.000 Arbeitsplätze verloren. Allein im Jahr 2022 habe der französische Zoll rund 11,5 Millionen gefälschte Produkte abgefangen. Bereits 2021 hatte der Zoll Frankreichs einen dramatischen Anstieg abgefangener Fälschungen verzeichnet: Damals konfiszierten Zollbeamte in Frankreich noch rund 9,1 Millionen Fälschungen, ein massiver Anstieg um 62 % im Vergleich zum Vorjahr.

Vorgestellt wurde die Kampagne von UNIFAB gemeinsam mit Kooperationspartnern wie dem französischen Patent- und Markenamt (INPI) und dem Comité national anti‑contrefaçon (CNAC). Die Aufklärungskampagne wurde zudem auch in Zusammenarbeit mit dem Zoll und der Gendarmerie organisiert.

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