Intel: Offenbar gefälschte Netzwerkkarten in Umlauf

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In deutschen Online-Shops will eine IT-Firma mehrere gefälschte Netzwerkkarten des Markenherstellers Intel gekauft haben. In einer Stichprobe waren drei von vier Produkten mutmaßlich gefälscht – obwohl sie bei namhaften Fachhändlern bestellt worden waren.

Gefälschte Netzwerkkarten des US-amerikanischen Halbleiterherstellers Intel Corporation sind anscheinend in namhaften deutschen E‑Commerce-Shops verkauft worden. Das berichtet aktuell das Fachmedium heise online, unter Verweis auf ein IT-Unternehmen aus dem baden-württembergischen Salem. Laut dem Bericht bestellten Mitarbeiter der IT-Firma die.spezi@listen in einer Stichprobe insgesamt vier Intel-Netzwerkkarten bei drei renommierten deutschen Fachhändlern im Internet und hielten im Vorfeld sogar Rücksprache mit den Händlern. Drei der vier gelieferten Netzwerkkarten konnten sie dann allerdings als mutmaßliche Fälschungen identifizieren.

Mit der Berichterstattung zu der Stichprobe wolle die IT-Firma nun darauf aufmerksam machen, dass auch namhafte deutsche Händler von Fälschungen betroffen sein könnten – neben Marktplätzen wie Amazon-Marketplace, Ebay oder etwa Alibaba. Mittlerweile wurde auch Intel Deutschland eingeschaltet und der Fall wird vom Hersteller geprüft.

Bei den betroffenen Netzwerkkarten handele es sich um Intel Karten vom Typ I350-T4. Eine zugeschickte Netzwerkkarte entlarvten die Mitarbeiter von die.spezi@listen dabei selbstständig mit Hilfe eines Internetforums als mutmaßliche Fälschung, unter anderem aufgrund eines flachen Kühlkörpers auf der Karte. Das Produkt trug dabei das Logo des Originalherstellers Intel. Bei zwei weiteren, offenbar nachgemachten Netzwerkkarten fehlte dagegen das Intel-Logo auf der Vorderseite sowie ein Aufkleber mit QR-Code auf der Rückseite. Diese beiden gefälschten Karten seien von Intel mittlerweile als Fälschungen bestätigt worden. Erst bei einer nochmaligen, zweiten Bestellung bei einem der Fachhändler wurde schließlich eine Netzwerkkarte geliefert, die echt wirkte.

Bereits 2020 warnte Intel selbst vor gefälschten Computer-Prozessoren, die unter anderem auf dem chinesischen Markt im Umlauf gewesen seien. Bei Netzwerkkarten sind gefälschte Produkte zwar oft zunächst voll funktionsfähig, könnten allerdings schneller defekt werden, so heise online. Bei einem solchen Defekt bekämen Käufer dann keinen Support von Intel, falls das Produkt als Fälschung identifiziert wird.

Quellen: heise online

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