Mehr als 1 Million Fälschungen bei EU-Operation Replica sichergestellt

Bei einem erfolgreichen Schlag gegen Fälschungsschmuggel auf dem Seeweg beschlagnahmen Zollbehörden in mehreren EU- und Nicht‑EU‑Ländern illegale Waren im Wert von über 65 Millionen Euro.

Wie die EU diesen Monat bekannt gab, wurden bei einer gemeinsamen Zollaktion (GZA) unter dem Codenamen Replica mehrere hundert Schiffscontainer vom Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) und Zollfahndern zahlreicher Länder überprüft. Bei der Aktion konnten insgesamt 1,2 Millionen Fälschungen gefunden werden. Darunter waren beispielsweise Parfüms, Auto- und Fahrradersatzteile, Spielzeug, Mode oder etwa elektrische Geräte. Zudem konnten die Fahnder auch die Einfuhr von 130 Millionen illegalen Zigaretten verhindern.

Zur Kontrolle der Schiffscontainer griffen die Fahnder unter anderem auf Röntgenanlagen zurück. Beteiligt waren neben Zollexperten aus der EU auch Norwegen und die Schweiz, 11 internationale Partner*, darunter China und Russland, sowie Interpol, Europol und die WZO. Die Aktion, die aus Brüssel koordiniert wurde, wurde erstmals auch vor Ort durch einen chinesischen Verbindungsbeamten unterstützt. Für eine reibungslose Kommunikation setzten die Beamten eine sogenannte virtuelle operative Koordinierungseinheit ein, ein völlig neu entwickelter sicherer Kommunikationskanal.

Auch zahlreiche Unternehmen hatten einen wertvollen Beitrag zum Aufspüren der Fälschungen geleistet. „Die Operation Replica zeigt was erreicht werden kann, wenn Zollbehörden, internationale Partner und die Wirtschaft beim Kampf gegen Fälschungen zusammenarbeiten“, erklärt Algirdas Šemeta, EU-Kommissar für Steuern, Zollunion, Audit und Betrugsbekämpfung. „Ich gratuliere allen an der Operation Replica Beteiligten zu den ausgezeichneten Ergebnissen“, so der EU-Kommissar. Für Rechteinhaber ist dabei immer ein entsprechender Antrag Voraussetzung für erfolgreiche Zollbeschlagnahmungen; Unternehmen können sich dabei von zahlreichen Dienstleistern unterstützen lassen, auch die Experten von Karg und Petersen
helfen gern.

Die Operation Replica knüpft direkt an frühere, internationale Zoll-Aktionen an, die das EU-Amt OLAF koordiniert hatte. Vor wenigen Monaten erst hatte die Operation Ermis Aufsehen erregt (wir berichteten). 2010 wurden beispielsweise mit der Operation Sirocco über 8 Millionen Plagiate beschlagnahmt, bei der Operation Diabolo II rund 369.000 Piraterie-Produkte. Während die EU für die Operation Sirocco mit 11 Staaten der Mittelmeerunion zusammenarbeitete, wurde Diabolo II in Kooperation mit 13 asiatischen Ländern durchgeführt.

* Australien, Kambodscha, China, Indonesien, Japan, Malaysia, Neuseeland, Pakistan, Singapur, Russland und Thailand

Quelle: EU

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