Organisierte Kriminalität befeuert Handel mit Fälschungen

© realstock1 / Fotolia.
Der Fälschungsmarkt wird immer mehr von Netzwerken aus der Organisierten Kriminalität dominiert, so eine aktuelle Analyse von Europol und EUIPO. Die Professionalisierung der Banden nimmt weiter zu – ein gravierendes Problem für Verbraucher, Firmen und Behörden.

Organisierte kriminellen Netzwerke stecken hinter den meisten Rechtsverstößen im Zusammenhang mit Fälschungen, so die aktuelle Bedrohungsbeurteilung Intellectual Property Crime Threat Assessment 2019 von Europol und EUIPO. Im Fokus der Analyse stehen dabei Schlüsselbranchen für häufig gefälschte Produkte wie etwa Autoteile, Elektrozubehör, Luxusartikel und Bekleidung sowie Arzneimittel.

Bei den Fälscherbanden stellen EUIPO und Europol eine weiter wachsende Professionalisierung fest, die Hand in Hand mit anspruchsvolleren Produktionsverfahren, verbesserten Vertriebsstrukturen und schwieriger zu identifizierenden Fälschungen geht. Laut Bericht kontrollieren Gruppen aus der Organisierten Kriminalität vermehrt „den gesamten Vermarktungsprozess von der Produktion über den Vertrieb bis hin zu den Verkaufsstellen, meist unter dem Schein der Legitimität.“

Zudem verwenden die Banden für die Herstellung von Fälschungen häufig Ressourcen aus anderen kriminellen Aktivitäten und steigern damit ihre Produktivität, so EUIPO und Europol. Demnach werden etwa Fachkräfte und Labore für die Herstellung illegaler Drogen auch für die Produktion von Pharmafälschungen genutzt. Dies erhöhe das Angebot spezialisierter Fälschungen. In der Folge werde es für Unternehmen, Konsumenten und Strafverfolgungsbehörden immer schwerer, zwischen Original und Plagiat zu unterscheiden.

„Der Markt für Fälschungen bleibt nach wie vor sehr profitabel und bietet Kriminellen die Möglichkeit, bei geringem Risiko riesige Gewinne zu erzielen“, so das Fazit der Bedrohungsbeurteilung. Angesichts des hohen Gewinnniveaus sowie anhaltender Versuche der Organisierten Kriminalität, in neue Märkte vorzudringen, sei zukünftig mit einer weiteren Diversifizierung gefälschter Waren zu rechnen.

Quellen: EUIPO, Europol

– Anzeige –