Polen zerschlägt Untergrund-Waschmittelfabrik

Erst kürzlich gelang der polnischen Polizei ein spektakulärer Schlag gegen nachgemachtes Waschmittel: Im Nordwesten des Landes gingen die Beamten gegen eine illegale Fabrik für Waschmittel vor und beschlagnahmten mehr als 41 Tonnen Waschpulver.

Bei der Ortschaft Wałcz (deutsch: Deutsch Krone) entdeckten Fahnder der polnischen Polizei jüngst eine komplette Produktion für nachgemachtes Waschmittel. In der Fabrik, die wohl seit Mitte letzten Jahres in Betrieb war, wurde günstiges Waschmittelpulver aus China in Verpackungen einer bekannten Marke umgefüllt und anschließend exportiert; so gingen im Januar wohl 24 Tonnen Waschmittel-Plagiate per LKW nach Schweden.

In den Fabrikräumen fanden und beschlagnahmten die Behörden über 41 Tonnen Waschpulver, wovon rund 20 Tonnen bereits in die Marken-Verpackungen abgefüllt waren, während der Rest in großen Säcken noch auf die Weiterverarbeitung wartete. Zudem wurden professionelle Verpackungsmaschinen sichergestellt. Der Marktwert des beschlagnahmten Waschmittels wird auf rund 450.000 Złoty (über 100.000 Euro) geschätzt.

Nachgemachtes Waschmittel sorgt auch in anderen Ländern immer wieder für Schlagzeilen: Aktuell wurde im baden-württembergischen Heilbronn ein Angeklagter wegen Fälschung von Ariel-Waschmittel verurteilt. Der 47-jährige Mann hatte beinahe 17.000 Pakete Waschpulver in Schweden eingekauft und in Polen mit der Procter & Gamble-Marke Ariel versehen lassen. Verkauft werden sollten die Produkte dann in Österreich. Nun wurde er zu einer Geldstrafe von 1.500 Euro verurteilt, zudem muss er unter Umständen Schadensersatz an den Original-Hersteller leisten.

Bereits im letzten Jahr sprengten irische Fahnder einen Fälscherring, der mit einer Untergrundfabrik in der Nähe von Dublin große Mengen nachgemachten Persil‑Waschmittels herstellte (wir berichten).

Quellen: KWP Szczecin, Heilbronner Stimme

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