Schaeffler lässt 30.000 Plagiate vernichten

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Der weltweit tätige Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat jetzt rund zehn Tonnen gefälschter Wälzlager zerstören lassen. Auch sonst geht Schaeffler konsequent gegen Produktpiraterie vor – ein Schwerpunkt ist dabei gezielte Kommunikation.

Ende März hat die Schaeffler-Gruppe laut eigenen Angaben rund 30.000 gefälschte Wälzlager vernichten lassen. Die zerstörten Fälschungen waren hauptsächlich in den letzten zweieinhalb Jahren innerhalb Europas bei Ermittlungen identifiziert und beschlagnahmt worden. Auf dem Gelände einer Recyclingfirma bei Schweinfurt, im Norden Bayerns, wurden die illegalen Plagiate zuerst unbrauchbar gemacht, um anschließend eingeschmolzen zu werden. Dies verhindere, dass die potenziell gefährlichen Fälschungen verwendet werden; und sorge auch dafür, dass der verwendete Stahl als Wertstoff-Ressource wieder genutzt werden könne, so der Konzern.

Schaeffler geht mit einem eigenen Global Brand Protection Team regelmäßig gegen illegale Nachahmungen seiner Produkte vor. Den Nachahmern drohten dabei neben strafrechtlicher Verfolgung auch zivilrechtliche Ansprüche auf Unterlassung, Schadensersatz und Herausgabe, erklärt Dr. Edgar Duschl, Senior Vice President Intellectual Property bei Schaeffler.

// Aus unserer Sicht ist es wichtig, alle Beteiligten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, inklusive Händler, Reparaturbetriebe und Endkunden, für dieses Thema zu sensibilisieren.
Martin Rügemer, Global Brand Protection Team, Schaeffler

Zudem setzt Schaeffler auch auf gezielte Kommunikation zum Thema Markenschutz. Das Brand-Protection-Team des Konzerns betrachtet es als wichtig für den Kampf gegen Fälschungen, dass Händler und Endkunden informiert werden. Für Händler biete Schaeffler beispielsweise regelmäßige Schulungen an. Für Händler und Kunden stelle Schaeffler zudem die App OriginCheck bereit, mit der man am Smartphone Produkte prüfen könne, etwa der Konzern-Marken INA, LuK und FAG. Zudem könne man Bilder von verdächtigen Produkten unkompliziert an Schaefflers Brand-Protection-Team senden.

Produktpiraterie und Markenpiraterie ist für viele Unternehmen im Maschinenbau eine große Herausforderung: Rund dreiviertel der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer sind betroffen – und allein im Jahr 2021 soll sich der Umsatzverlust durch Fälschungen und Plagiate auf erschreckende 6,4 Milliarden Euro summieren. Das geht aus einer aktuellen Studie des deutschen Branchenverbands VDMA hervor. Fälschungen von Wälzlagern, wie sie nun vernichtet wurden, können dabei laut Schaeffler auch ein relevantes Sicherheitsrisiko darstellen.

Metallschrott in Container
Bild: Schaeffler (Berny Meyer)
Arbeiter vor Metallschrott
Bild: Schaeffler (Berny Meyer)
Metallschrott an Magnetkran
Bild: Schaeffler (Berny Meyer)
Quellen: Schaeffler, BR 24

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