Im vergangenen Jahr beschlagnahmte die Eidgenössische Zollverwaltung der Schweiz (EZV) in mehr als 3.600 Fällen unzählige Sendungen wegen des versuchten Imports von Marken- und Produktfälschungen. Das geht aus der kürzlich veröffentlichten Bilanz der Behörde für das Jahr 2015 hervor. Insgesamt konnten die Zöllner Fälschungen im Wert von rund 24,1 Millionen Schweizer Franken (circa 21,8 Millionen Euro) sicherstellen; 2014 lag der Wert noch bei rund 4,1 Millionen (circa 3,7 Millionen Euro).
Die Mehrzahl der sichergestellten Plagiate stammte wie schon im Vorjahr aus betrügerischen Internetangeboten, die Schweizer Verbraucher nicht als solche erkannt hatten. „Wir stellen eine zunehmende Professionalisierung von betrügerischen Webshops fest, und wer nicht genau hinsieht, bemerkt im ersten Moment oft gar nicht, dass an dem Webshop etwas faul sein könnte“, erklärt Sabine Dändliker, Leiterin der renommierten Schweizer Plattform STOP PIRACY.
Mit knapp 90 Prozent machten im vergangenen Jahr Hand- und Reisetaschen, Portemonnaies sowie Uhren und Schmuck einen Großteil der vom Schweizer Zoll beschlagnahmten Güter aus. In mehr als 8 von 10 registrierten Fällen hatten die illegalen Nachahmungen ihren Ursprung im asiatischen Raum, allen voran China und Hongkong.
Um Piraterie nachhaltig zu bekämpfen und die Verbraucher für die Gefahren von Fälschungen zu sensibilisieren, arbeitet STOP PIRACY eng mit der EZV zusammen und bietet auf seiner Webseite umfassende Informationen zum Thema. In einem praktischen Leitfaden beispielsweise erläutert die gemeinnützige Organisation, wie Konsumenten Fälschungen und illegale Angebote im Internet erkennen können.
