Tansania sperrt Mobilfunknetz für
Handy-Fälschungen

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In einer lang vorbereiteten Aktion hat die Regierung Tansanias nun Hunderttausende gefälschte Handys und Smartphones aus dem Mobilfunknetz verbannt. Ein Argument dafür ist auch ein besserer Schutz vor Kriminalität und Terror.

Mehr als 600.000 gefälschte Mobiltelefone haben über Nacht in Tansania bereits ihren Zugang zum Mobilfunknetz verloren, so die lokale Telekommunikationsbehörde. Mit der Aktion folgt Tansania dem Vorbild von Kamerun, Nigeria und Südafrika, die ebenfalls gefälschte Handys aus ihren Netzen aussperrten.

Schätzungen zufolge kursieren unter den 33 Millionen Mobilfunknutzern in Tansania insgesamt rund 1,2 Millionen Handy-Fälschungen, die nun vom Netz genommen werden sollen. Während sich einige Nutzer beklagen, dass sie unwissentlich ein gefälschtes Handy verwendet hätten, wird der Schritt von vielen begrüßt. Unter den Befürwortern finden sich auch lokale Händler, die nun auf einen verstärkten Absatz von Original-Telefonen hoffen.

Die Behörden in Tansania begründeten die Aktion auch mit einem besseren Schutz vor Kriminalität und Terror. So verfügen gefälschte Mobiltelefone über keine gültige IMEI-Seriennummer (International Mobile Station Equipment Identity), die für das Identifizieren und Orten von Mobiltelefonen zentral ist. Zudem wird befürchtet, dass gefälschte Handys höhere Strahlungswerte aufweisen und schädliche Inhaltsstoffe wie etwa Blei abgeben könnten.

Zum Trennen der Telefon-Plagiate vom Mobilfunknetz nutzten die Behörden ebenfalls die IMEI-Nummer, indem sie Telefonen mit unzulässigen IMEI-Seriennummern den Zugang zum Mobilfunknetz verweigern. Nutzer hatten zuvor die Möglichkeit, die Echtheit ihres Handys zu überprüfen, indem sie ihre IMEI-Nummer per SMS verifizieren lassen.

Quelle: BBC

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