VAE rüsten auf im Kampf gegen Fälschungen

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) begegnen der steigenden Bedrohung durch Produkt- und Markenpiraterie: Moderne Technik und ein neues Gesetz sollen lokalen Behörden jetzt im Kampf gegen Fälschungen helfen.

Die VAE sind eine Drehscheibe für den Handel mit gefälschten Waren: Allein im ersten Quartal dieses Jahres wurden hier rund 4,4 Millionen Produkte im Wert von umgerechnet über 1,3 Millionen Euro konfisziert. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres konnten dagegen Produkte für lediglich 470.000 Euro beschlagnahmt werden. Diesem starken Anstieg wollen die Behörden nun mit weltweit führender Technik und einem neuen Gesetz begegnen.

So hat die lokale staatliche Zollbehörde FCA jetzt in Zusammenarbeit mit der Weltzollorganisation (WCO) ein neues System zur Bekämpfung illegaler Waren vorgestellt. Kernstück ist die Smartphone-App IPM Mobile, welche die FCA in Zukunft einsetzen wird. Zollfahnder können so verdächtige Waren in Echtzeit mit der IPM-Datenbank der WCO abgleichen, um direkt vor Ort Informationen zum Erkennen von verdächtigen Produkten zu erhalten. Die WCO hat die zugrundeliegende Anti-Piraterie-Plattform IPM (Interface Public Members) bereits 2010 entwickelt, um eine Schnittstelle zwischen Zoll und Privatwirtschaft zu schaffen und so den Beamten beim Aufspüren von Fälschungen zu helfen. Die VAE sind nun das erste Land, das die neue IPM-App einsetzt und so seine Zollfahnder noch schneller mit aktuellen Informationen versorgen kann.

Zur gleichen Zeit wollen die Emirate mit einem neuen Gesetz den Produktpiraten das Leben schwer machen. Der unlängst vom Staatlichen Nationalrat (FNC) verabschiedete Entwurf setzt unter anderem darauf, das Vorgehen gegen Fälschungen zu beschleunigen. Dazu sollen die sieben zuvor unabhängigen Markenschutz-Behörden in jedem Emirat zu einer VAE-weiten Behörde zusammengelegt werden. Zudem sollen auch die Strafen für Fälscher erhöht werden und gefasste Fälscher zukünftig verpflichtet werden, Informationen zu ihren illegalen Geschäften herauszugeben.

Quellen: WCO, Zawaya, Gulfnews

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