Wirtschaft will mehr für Informationssicherheit ausgeben

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Unternehmen in Deutschland sehen einen deutlichen Bedarf, sich besser vor Wirtschafts- und Industriespionage zu schützen. Das stellt eine aktuelle Studie der Initiative NIFIS fest. Besonders der Datenklau durch eigene Mitarbeiter macht vielen Firmen Sorge.

Eine neue Studie der Nationalen Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit (NIFIS) verdeutlicht, wie stark sich Unternehmen in Deutschland mittlerweile von Wirtschafts- und Industriespionage bedroht fühlen. So wollen rund die Hälfte der Firmen 2015 ihre Ausgaben für Informations- und IT-Sicherheit um 50 % steigern; weitere 17 % der Unternehmen möchten diese Sicherheitsinvestitionen sogar verdoppeln. Für die Studie wurden rund 100 Fach- und Führungskräfte im Rahmen der Fachmesse it-sa befragt.

Ein Kernthema für viele Unternehmen ist dabei die Einbindung der eigenen Mitarbeiter in eine effektive Informationssicherheit. So gehen rund 80 % der Firmen davon aus, dass der Datenklau im eigenen Unternehmen und der Schutz vor eigenen Mitarbeitern einer der zentralen Trends für das Jahr 2015 sein werden. Als weitere wichtige Themen werden beispielsweise auch Sicherheit bei der Zusammenarbeit unterschiedlicher Unternehmensteile bzw. bei der Arbeit mit externen Partnern oder Kunden (59 %), Regeln für den sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken (53 %) sowie allgemein mehr Aufklärung zu Schutzmöglichkeiten und Gefahren (42 %) genannt.

Insgesamt hält der Trend weiter an, deutlich größere Budgets für Informations- und IT-Sicherheit bereitzustellen. „Seit dem Beginn der Enthüllungen von Edward Snowden Anfang 2013 hat sich das Bewusstsein in der deutschen Wirtschaft in puncto Datenschutz gravierend verändert“, resümiert der NIFIS‑Vorsitzende Dr. Thomas Lapp. „Durch dieses erhöhte Sicherheitsbedürfnis sind die Ausgaben für IT-Sicherheit und Datenschutz drastisch gestiegen.“

Für die Zukunft soll der Bedarf an Sicherheitslösungen noch weiter wachsen. So gehen laut NIFIS-Studie fast die Hälfte der Unternehmen (45 %) von einer Verdopplung der Ausgaben für IT-Sicherheit und Datenschutz bis 2020 aus; ein Wachstum von über 10 Prozentpunkten im Vergleich zur Vorgängerstudie für das Jahr 2014.

Erst Ende 2014 war eine neue Studie der BSI-Initiative Allianz für Cyber-Sicherheit bekannt geworden. Demzufolge ist bereits jedes zweite Unternehmen in Deutschland von IT-Angriffen betroffen. Als Urheber der Angriffe werden vor allem die organisierte Kriminalität sowie Täter aus dem Bereich Wirtschaftskriminalität ausgemacht.

Quellen: BSI, NIFIS

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