Kosmetika, Kleidung, Accessoires und Sportartikel im Wert von mehreren Millionen Euro – deutsche Zollbehörden können aktuell mehrere bemerkenswerte Erfolge im Kampf gegen Plagiate verzeichnen. Im Fokus standen dabei illegalen Transporte, die über den Straßenverkehr befördert werden sollten.
Erst Ende Juni fingen Beamte des Hauptzollamtes Braunschweig an der Autobahn A2 im Landkreis Peine in Niedersachsen einen Transporter ab, der kistenweise Parfüm-Plagiate geladen hatte. Die Zollfahnder konnten dabei mehr als 600 gefälschte Parfümflakons sicherstellen, die Produkte von 23 Marken imitierten. Die Plagiate waren in einem polnischen Kleintransporter unterwegs, der angeblich Kuriersendungen nach Belgien transportieren sollte. Bei der Kontrolle wurden die Zollbeamten misstrauisch, da einige Sendungen entgegen den ersten Angaben des Fahrers allerdings an Empfänger im Vereinigten Königreich adressiert waren. Nach Herstellerangaben hätten die Waren beim Verkauf rund 40.000 Euro erbracht. Gegen den Kurier wurde nun ein Steuerstrafverfahren eröffnet.
Nur wenige Wochen zuvor konnten Zollbeamte am Zollamt Dresden gefälschte Kleidung im Wert von rund zwei Millionen Euro sicherstellen. Anfang Juni entdeckten die Fahnder die Plagiate im Rahmen der Zollabfertigung bei einem Lkw, der aus der Türkei in Richtung Polen unterwegs war. Nachdem der Laster mit Hilfe des Technischen Hilfswerks (THW) entladen worden war, konnten die Beamten rund 43.000 T-Shirts, 6.000 Hosen und 376 Paar Sportschuhe sicherstellen.
Ebenfalls Anfang Juni vermeldete das Hauptzollamt Nürnberg einen Erfolg, bei dem fast 2.300 gefälschte Taschen verschiedener Luxusmarken beschlagnahmt wurden. Die Plagiate, die für eine Firma in Deutschland bestimmt gewesen waren, wurden bereits Anfang April sichergestellt in einem Lkw, der aus der Türkei kam.
An der Autobahn A9 in Thüringen konnten schließlich Beamte des Hauptzollamtes Erfurt im Juni den Schmuggel gefälschter Kleidung verhindern. Die Fahnder entdeckten bei der Kontrolle eines albanischen Linienbusses ein verdächtiges Gepäckstück, das keinem der wenigen Fahrgäste zu gehören schien. Es enthielt über 100 gefälschte Sportanzüge, T-Shirts sowie Fußballtrikots und -hosen von mangelhafter Verarbeitungsqualität, die angeblich an einen Empfänger in Berlin übergeben werden sollten. Dem Fahrer des Busses drohen nun weitere Ermittlungen.
Bereits im Frühjahr hatten mehrere eindrucksvolle Schläge gegen den Fälschungshandel durch Polizei- und Zollbeamte für Beschlagnahmungen im Wert von mehreren Millionen gesorgt.