Brasilien: Fälscherwerkstatt für Luxusautos aufgeflogen

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In Brasilien sprengten Ermittler jetzt einen Fälscherring, der Luxuswagen der Marken Ferrari und Lamborghini von Grund auf nachgebaut haben soll. Verkauft wurden die Plagiate zu einem Bruchteil des Marktwerts der Originale – und mit weitaus schwächeren Motoren.

Wie jetzt bekannt wurde hoben Ermittler der Polícia Civil in der südbrasilianischen Großstadt Itajaí im Bundesstaat Santa Catarina eine große Fälscherwerkstatt für Sportwagen-Plagiate der italienischen Luxusmarken Ferrari und Lamborghini aus. Die Fahnder beschlagnahmten mehrere teilweise fertiggestellte Wagenmodelle – darunter zwei nachgemachte Ferraris und sechs Lamborghini-Plagiate – sowie diverse Produktionsmaterialien der Fälscher.

Lokalen Medienberichten zufolge gaben die Fälscher gegenüber der Polizei zu, fertige Autoteile aus Messing eingekauft und diese auf selbst gebauten Fahrgestellen montiert zu haben. In die angeblichen Luxus-Sportwagen verbauten die Betrüger demnach weitaus weniger leistungsstarke Motoren anderer Hersteller: „Es war möglich, einen Ferrari mit einem Omega- oder Monza-Motor zu haben“, so ein Vertreter der Polícia Civil.

Nach Ermittlungserkenntnissen der Polícia Civil wurden die Plagiate auf Bestellung angefertigt und über soziale Netzwerke in ganz Brasilien verkauft. Demnach verlangten die Fälscher zwischen ca. 40.000 und ca. 60.000 Euro (180.000 bis 250.000 brasilianische Real) pro Fahrzeug – nur etwa ein Zehntel des Marktwerts der originalen Luxuswagen.

Aufgeflogen war der Betrug, als Vertreter der betroffenen Originalhersteller bei der Polícia Civil in Santa Catarina Beschwerde gegen die Fälscher einlegten. Die zuständigen Behörden sahen zunächst von einer Festnahme der mutmaßlich Verantwortlichen ab – gegen die laut Polícia Civil „bedeutendsten Fälscher der Marken [Lamborghini und Ferrari] in Brasilien“ werde jetzt ein strafrechtliches Verfahren angeleitet.

In Europa hatten zuvor bereits Behörden in Spanien eine illegale Fabrik für Sportwagen-Fälschungen hochgenommen. In der Nähe von Girona hatten Fälscher damals Fahrzeuge namhafte Marken wie Ferrari und Lamborghini kopiert, indem sie gebrauchte Mittelklassewagen etwa von Ford, Peugeot und Toyota umgebaut hatten.

Quellen: Polícia Civil, NSC Total

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