EU: Jährlich 60 Milliarden Euro Umsatzverlust durch Fälschungen

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Piraterie verursacht allein in elf zentralen Branchen EU-weit jährlich Umsatzverluste von rund 60 Milliarden Euro, so eine aktuelle Analyse des EUIPO. Im Fokus der Studie stehen auch neue Transportwege der Fälscher und die zunehmende Produktion von Plagiaten innerhalb der EU.

Innerhalb der EU senken Fälschungen den Absatz legitimer Wirtschaftszweige um durchschnittlich rund 7,4 Prozent – jährlich werden so etwa 468.000 Arbeitsplätze zerstört. Dies geht aus dem aktuellen Statusbericht über Verletzungen des geistigen Eigentums des EUIPO (des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum) hervor, für den Forschungsergebnisse aus elf zentralen Wirtschaftszweige in der EU vereint wurden.

Durch Marken- und Produktpiraterie entstehe allein in den elf betrachteten Branchen ein Umsatzverlust von etwa 60 Milliarden Euro pro Jahr; insgesamt sei EU-weit sogar von jährlichen Einbußen in Höhe von rund 92 Milliarden Euro auszugehen, so der Bericht. Im Fokus der Analyse standen diejenigen Industriezweige, die besonders stark von Schutzrechtsverletzungen betroffen sind – darunter etwa Smartphones, Pharma, Spielzeug, Sportartikel, Schmuck und Uhren oder Spirituosen und Wein.

Das EUIPO geht insgesamt von einem leichten Rückgang der Umsatzverluste seit der ersten EUIPO-Analyse 2018 aus. Die Ausnahme bilden einzelne Branchen wie etwa Bekleidung, Schuhe und Accessoires, die Branche, die laut EUPO die höchsten Einbußen durch Marken- und Produktpiraterie verkraften muss.

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Die Liste der häufigsten Ursprungsländer für Fälschungsimporte in die EU wird laut Bericht erneut von China und Hongkong angeführt. Von zunehmender Bedeutung seien aber auch Länder wie Indien, Marokko und Malaysia. Zudem hebt das EUIPO den steigenden Einfluss der innereuropäischen Produktion von Plagiaten hervor, der durch niedrigere Vertriebskosten und Risiken für die Fälscher getrieben werde.

Beim Transport ihrer illegalen Waren nutzen Fälscher laut EUIPO vermehrt Kleinsendungen, um der Entdeckung durch Zollbehörden zu entgehen. Auch neue Transportwege wie etwa das wachsende Schienennetz zwischen Europa und China gewinnen an Bedeutung, so der Bericht. Die Mehrheit der Fälschungen erreiche die EU aber weiterhin per Containerschiff.

Für die Bekämpfung von Schutzrechtsverletzungen betont das EUIPO die zentrale Rolle öffentlicher Aufklärungsmaßnahmen: „Wir führen diese Analyse und unsere Forschungsarbeiten insgesamt durch, um politische Entscheidungsträger bei der Entwicklung von Lösungen für dieses Problem zu unterstützen und die Verbraucher in der EU auf die wirtschaftlichen Folgen von Marken- und Produktpiraterie auf breiterer Ebene aufmerksam zu machen,” so Christian Archambeau, Exekutivdirektor des EUIPO.

Quelle: EUIPO

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