Rasanter Anstieg – Zoll fängt 50 Prozent mehr Plagiate ab

© Karsten / Fotolia.
Mehr als 5 Millionen illegale Nachahmungen zogen deutsche Zollfahnder im Jahr 2018 aus dem Verkehr – ein Anstieg von über 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wirtschaftsvertreter sehen diese Bilanz als Warnsignal und fordern mehr Engagement gegen Piraterie.

Mit über 5 Millionen beschlagnahmten Fälschungen verzeichnete der deutsche Zoll im vergangenen Jahr einen dramatischen Anstieg. Gegenüber dem Vorjahr, in dem noch ca. 3,3 Millionen Plagiate sichergestellt worden waren, zogen die Fahnder also rund 54 Prozent mehr illegale Nachahmungen aus dem Verkehr. Dies geht aus der jetzt veröffentlichten Bilanz des Zolls für das Jahr 2018 hervor.

Der Wert der beschlagnahmten Waren bleibt dagegen relativ konstant: Laut aktueller Zollstatistik stieg er leicht auf insgesamt rund 196,7 Millionen Euro; 2017 waren es noch ca. 196,2 Millionen Euro gewesen.

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Dabei dominiert China erneut die Liste der häufigsten Herkunftsländer für Fälschungen. Mehr als zwei Drittel (66,7 Prozent) der 2018 beschlagnahmten Plagiate stammten offenbar aus der Volksrepublik – eine deutliche Zunahme von rund 15 Prozent gegenüber 2017. Dahinter folgen Hongkong (9,4 Prozent), die Türkei (7,5 Prozent) und die USA (2 Prozent).

Aus Sicht der Wirtschaft sei die Zollbilanz 2018 ein „weiteres Warnsignal”, kommentiert Doris Möller, Rechtsexpertin des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Für den Zoll werde es immer schwerer, die wachsende Menge von Fälschungen einzudämmen, die direkt per Post an den Endverbraucher geliefert werden.

Mehr Engagement im Kampf gegen Piraterie von Politik und Wirtschaft fordert der Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V. (APM) ein. „Mehr Ressourcen für den Kampf gegen Produkt- und Markenpiraterie wären willkommen, denn der Zoll hat in den letzten Jahren verschiedene zusätzliche Aufgaben übernommen,“ so der Vorstandsvorsitzende Volker Bartels. Darüber hinaus mahnt er insbesondere stärkere Kommunikation und Aufklärungsarbeit an sowie mehr Verantwortung für Internet-Handelsplattformen.

Quellen: zoll.de, DIHK, APM

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