Europol: Schlag gegen Fälschungen in sozialen Netzwerken

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Behörden in Europa gingen jetzt mit einer spektakulären Aktion gegen den Handel mit Fälschungen in sozialen Netzwerken vor. Bei der von Europol koordinierten Operation wurden Millionen Fälschungen beschlagnahmt und Tausende Social-Media-Accounts gelöscht.

Wie jetzt bekannt gegeben wurde gelang Fahndern aus 18 europäischen Ländern* ein groß angelegter Schlag gegen Produkt- und Markenpiraterie auf Social-Media-Plattformen. Unter dem Codenamen Aphrodite II löschten die Ermittler mehr als 16.000 Accounts und über 3.000 Webseiten, über die gefälschte Waren zum Verkauf angeboten wurden – ein deutlicher Anstieg gegenüber der ersten Aphrodite-Operation 2018.

Insgesamt beschlagnahmten die Behörden rund 4,7 Millionen Plagiate – darunter etwa Autoersatzteile, elektrische Geräte und Elektronikzubehör, Mobiltelefone, Kleidung und Accessoires, Sportgeräte, sowie Medikamente, Parfüms und Kosmetika. Koordiniert wurde die Operation von Europols Intellectual Property Crime Coordinated Coalition (IPC3) und der italienischen Guardia di Finanza.


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Laut Europol wurden im Rahmen der Aktion mehr als 30 Verdächtige verhaftet; rund 110 weitere Personen wurden an zuständige Strafverfolgungsbehörden gemeldet. Demnach konnten einige der mutmaßlichen Täter zwei separaten kriminellen Netzwerken zugeordnet werden, die für die Herstellung und den Vertrieb von Fälschungen über das Internet verantwortlich seien.

Mit Operation Aphrodite geht Europol gegen den wachsenden Handel mit Plagiaten über soziale Netzwerke vor: „Kriminelle Gruppen missbrauchen fortlaufend die Kommunikationsmöglichkeiten digitaler Plattformen wie Websites, Social Media und Instant Messaging, um gefälschte Produkte zu verkaufen“, so die Behörde. Als zunehmend beliebte Vertriebswege für Fälschungen wurden in der Vergangenheit etwa Social-Media-Netzwerke wie Facebook und dessen Tochterfirmen Instagram und WhatsApp kritisiert (wir berichteten).

*An Aphrodite II beteiligte Länder: Belgien, Bulgarien, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Rumänien, Slowakei, Spanien, Tschechien, Ungarn, Ukraine, Vereinigtes Königreich, Zypern.
Quelle: Europol

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